Ernüchternd – Warum wir Sex haben

Die Verhaltensforschung und Evolutionsbiologie hat herausgefunden, warum wir überhaupt Sex haben. Und das Ergebnis ist beinahe ernüchternd. Eigentlich.

Der Wiener Karl Grammer forscht seit 30 Jahren in Sachen Partnerwahl, was ein spannendes, wenn auch noch sehr junges Thema ist. Die besten Chancen haben demnach gleichgesinnte Paare. Und wie so oft bestätigt hier die Ausnahme die Regel (sagt die Paar- und Sexualtherapeutin, die sonst wohl arbeitslos wäre;-)). Klingt zwar irgendwie plausibel und weitestgehend konfliktfrei, dafür aber auch langweilig.

Der Herr Grammer weiß, dass Männer bei Frauen die Attraktivität suchen – volle Lippen, hohe Wangenknochen und so, – zwecks Fortpflanzung, aber offenbar ist der Evolution das Alter der Damen und somit das Verfallsdatum von Fruchtbarkeit völlig schnuppe. Und die modernen Frauen? Die gehen immer noch nach Status, also Ansehen, Macht und Geld, aber immerhin bevorzugen sie intelligente Männer. Dieses Kriterium spielt hingegen bei den Männer keine bedeutende Rolle. Ja, wird sich da denn nie was ändern? Laut Grammer sind wir längst nicht so modern, wie wir glauben es zu sein. Und in diesem Punkt bin ich absolut seiner Meinung! Verdammt resistent gegen Veränderung diese Evolution.

Liebe auf den ersten Blick

In den ersten zehn Sekunden entscheiden wir bereits darüber, ob mit dem Gegenüber was laufen kann. Das würde ja bedeuten, dass wir uns so einige Kapriolen sparen könnten, wenn wir mehr Bewusstsein auf diese ersten Sekunden legen würden!

Sex

Den haben wir angeblich nur, um uns vor Parasiten(!) zu schützen. Und das funktioniert am besten, wenn wir uns einen Partner suchen, dessen Immunsystem möglichst konträr zu unserem eigenen ist und das wiederum passiert über den Geruchssinn. Ziemlich nasal wie ich finde. Als wenn man sein Immunsystem nicht auch anders stärken könnte.

Romantische Liebe

Die gibt es durchaus, sagt der Herr Grammer. Wenigstens lässt er uns noch eine letzte Bastion;-). Und das, obwohl er sehr glaubhaft erklärt, warum Liebe lediglich eine Kosten-Nutzen-Analyse ist. Eigentlich.

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1 Antwort
  1. Thorsten Schroter
    Thorsten Schroter says:

    Also für mich steht das Thema Immunabwehr nicht an erster Stelle, wenn ich an Sex denke. Viel mehr ist es die körperliche Nähe und die chemischen Reaktionen, die Glücksgefühle produzieren und das Leben lebenswert machen. Des Weiteren stehen glaube ich evolutionäre Triebe auch noch vor dem Sinn, seine Abwehrkräfte stärken zu wollen, aber warum nicht, ich lasse mich da gern von neuen Erkenntnissen überzeugen. 🙂

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